Liebe Zuchtfreunde,
das Jahr 2019 mit all seinen Höhen und Tiefen geht nun zu Ende und wird schon bald Geschichte sein. In wenigen Tagen ist Weihnachten und eine Woche darauf beginnt mit 2020 wieder ein neues Jahrzehnt. Für mich ist das der Anlass, einmal kurz inne zu halten, ein Zwischenfazit zu ziehen und hier ein paar Worte zum Nachdenken zu schreiben.
Ich bin auch nach fast 35 Jahren als aktiver Taubenzüchter der Überzeugung, dass es kaum eine schönere Beschäftigung geben kann, als der Umgang mit diesen Tiere. Immer wieder stellen sich neue und interessante Herausforderungen, so bei der Zusammenstellung der Zuchtpaare, der Aufzucht der Jungen, der optimalen Versorgen der Tauben und der Vorbereitung auf die Ausstellungen. Manchmal gelingt dies vollkommen, manchmal gilt es Probleme zu überwinden und manchmal muss man auch ein Scheitern akzeptieren. Langweilig wird es bei der Taubenzucht aber nie.
Den weitaus größten Teil meines bisherigen Lebens war ich Taubenzüchter und habe mich jeden Tag darüber gefreut, so eine bereichernde Beschäftigung zu haben. Die Faszination ist immer noch vorhanden wie am ersten Tag und die Freude in mir, wenn ich meine Taubenschläge betrete und meine Verkehrer sich in Höchstform präsentieren, ist immer noch die gleiche, wie ich sie schon als Jugendlicher erlebte. Ich durfte unzählige Menschen kennen lernen, die diese Faszination für Rassetauben mit mir teilen und es wurden innige und langjährige Freundschaften geknüpft.
Unsere Taubenzucht und das Ausstellungswesen könnten ein Paradies sein. Leider bewahrheitet sich aber auch bei uns der Spruch: Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Immer wieder greift bei manchen Leuten der Neid um sich. Und immer wieder wird dieser Neid zur Missgunst, aus der dann der Wunsch erwächst, den Mitmenschen Schaden zuzufügen. Dinge wie ein gutes Ausstellungs-Ergebnis, eine Höchstnote, ein Band, werden nicht mehr gewürdigt. Stattdessen greifen Intrigen und Anfeindungen um sich. Ich kann sehr gut damit leben, dass einige Leute in unserer Szene niemandem außer sich selbst Erfolg gönnen. Wenn diese Leute dann aber in ihrer missgünstigen Gesinnung versuchen, den Erfolg unbescholtener Züchter schlecht zu reden oder gar zu sabotieren, dann ist dies in meinen Augen ein echtes Problem. Viel zu viele einstmals eifrige Züchter wurden durch solche Unsitten schon dazu bewogen, sich von ihren Tieren zu trennen. Die Taubenzucht sieht einer Zukunft entgegen, die leider etwas ungewiss ist. Gerade in diesen Zeiten sollten also alle von uns an einem Strang ziehen. Streit und Intrigen bringen niemand vorwärts. Keinem ist damit geholfen, aber unserem Hauptanliegen, der Taubenzucht, fügt man massiven Schaden zu. Vielleicht denkt der eine oder andere einmal darüber nach.
Allen Zuchtfreunden, die ehrlich, zielstrebig und fair bei der Sache sind, wünsche ich frohe Weihnachten, einen guten Rutsch ins neue Jahr, viel Gesundheit und natürlich viel Erfolg mit ihren Tauben. All denjenigen, die durch Missgunst die Stimmung in unserer Szene aufwiegeln, wünsche ich die Erkenntnis, dass sie damit allen Schaden, auch sich selbst. Meine Freunde werden mir auch in der Zukunft, in hoffentlich noch vielen guten Jahren mit unseren Rassetauben, immer willkommene Gäste sein. Auf den Kontakt zu Neidern werde ich auch weiterhin gerne verzichten.
Liebe Zuchtfreunde, wir bleiben auch im neuen Jahr verbunden. Spätestens zur Nationalen sehen wir uns in Leipzig. Ich freue mich schon darauf.
Gesegnete Weihnachten wünscht Euch,
Bernd Rappold